ENDORFY Arx 700 Lufttest
Hinter der Marke ENDORFY verbirgt sich die ehemalige Marke SilentiumPC. Es wurde 2007 in Warschau, Polen, gegründet und konzentrierte sich zunächst nur auf PC-Komponenten im Bereich Gehäuse und Kühlung. Da das Portfolio jedoch inzwischen um diverses Computerzubehör unterschiedlicher Kategorien (Maus, Tastatur, Headsets etc.) erweitert wurde, hat sich der Hersteller dazu entschlossen, den Namen von SilentiumPC in ENDORFY zu ändern. Das Hauptaugenmerk bei der Entwicklung neuer Produkte bleibt jedoch unverändert: gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, gute Ausstattung und solide Verarbeitung. Heute haben wir den neuen ENDORFY Arx 700 Air für Sie zum Testen.
Inhaltsverzeichnis / Table of contents
Anders als die Serien Ventum, Signum und Regnum handelt es sich beim Arx 700 um eine komplette Neuentwicklung. Der Arx 700 wird in den Varianten „Air“ und „ARGB“ verkauft. Der Air verfügt über fünf vorinstallierte, aber unbeleuchtete Lüfter, während ENDORFY dem ARGB stattdessen vier beleuchtete ARGB-Lüfter spendiert. Unabhängig von der Ausführung verbaut der Hersteller ausschließlich 140-mm-Lüfter, die für einen hohen Airflow sorgen sollen. Darüber hinaus wirbt ENDORFY mit einem besonders geräumigen Innenraum und der daraus resultierenden hohen Hardware-Kompatibilität. Ob uns der ENDORFY Arx 700 Air überzeugen kann, können Sie hier lesen.
Typisch ENDORFY verzichtet die Verpackung auf eine aufwendige Gestaltung. Der Karton bleibt braun und wurde mit schwarzer und blauer Farbe bedruckt. Zu sehen sind zwei schematische Zeichnungen des Midi-Towers sowie eine Tabelle mit allen technischen Daten und einer Auflistung der wichtigsten Features. Im Inneren der Box verpackt ENDORFY den Arx 700 in zwei herkömmliche Styroporblöcke sowie eine Plastikfolie. Zusätzlich wurde vor der Seitenscheibe eine 25 Millimeter dicke Schaumstoffmatte platziert. Natürlich darf auch die obligatorische Schutzfolie auf dem Panzerglas nicht fehlen.
Das Zubehör verstaut der Hersteller in einer Plastiktüte, die mit einem Kabelbinder hinter dem Mainboard-Tray befestigt wird. Es enthält alle notwendigen Befestigungsschrauben und Gummientkoppler für die Festplattenmontage. Im Lieferumfang sind außerdem fünf 140-mm-Lüfter inklusive PWM-Steuerplatine sowie ein Mesh-Staubfilter und eine kurze Installationsanleitung enthalten. Was im Zubehör allerdings fehlt, sind die Befestigungsschrauben für das Netzteil. ENDORFY weist im Handbuch ausdrücklich darauf hin, dass diese in der Regel dem Netzteil beiliegen.
Von seinen Abmessungen her ist der Arx 700 der bisher größte Koffer von Endorfy. Mit 228 mm (B) x 486 mm (H) x 472 mm (T) und einem Gewicht von 8,5 Kilogramm kann man es nicht mehr unbedingt als handlich bezeichnen, bietet dafür aber viel Platz für Hardware. Optisch belässt es der Hersteller bei einem eher schlichten Design, das den Schwerpunkt auf einen hohen Airflow legt.
So besteht die Frontplatte aus einem eher dünnen Kunststoffrahmen, in den ein großes Mesh-Gitter eingearbeitet wurde, das wiederum über einen Magneten befestigt wird und sich leicht nach vorne abnehmen lässt. Dieses Gitter soll gleichzeitig als Staubfilter dienen und trägt im unteren Bereich das Logo des Herstellers. Der Rahmen verfügt außerdem über zusätzliche Lüftungsgitter an den Seiten. Zieht man das Panel über die Griffmulde im unteren Bereich ab, kann man dahinter die drei vorinstallierten 140-mm-Lüfter entdecken. Die zur Montage verwendeten Schienen sind modular aufgebaut und können nach innen verschoben werden, um beispielsweise einen 360-mm-Radiator zu montieren.
Der Deckel des Arx 700 Air sieht ähnlich aus. So besteht dieser hauptsächlich aus einer modularen Stahlplatte, in die auch kleine, runde Belüftungsöffnungen eingearbeitet wurden, die auch als Staubfilter dienen sollen. Löst man die Rändelschraube auf der Rückseite, lässt sich die Platte abnehmen, wodurch drei Montageschienen für Lüfter oder Radiatoren zum Vorschein kommen. ENDORFY spendiert dem Arx 700 Air außerdem einen vorinstallierten 140-mm-Lüfter.
Das I/O-Panel war nach oben ausgerichtet und auf der rechten Gehäuseseite verlängert. Es verfügt über drei USB-Anschlüsse (1x USB-C 3.2, 2x USB-A 3.0) sowie zwei Buchsen für Kopfhörer und Mikrofon. Außerdem gibt es zwei Tasten für Power und Reset. Bis auf das letzte Ende des HD-Audio-Anschlusses sind alle Kabel des I/O-Panels im Inneren des Gehäuses schwarz gehalten.
Das linke Seitenteil des Arx 700 Air besteht aus einem vier Millimeter starken Tempered Glass, das auf einen Stahlrahmen geklebt und über zwei Rändelschrauben mit dem Gehäuse verbunden ist. Das rechte Seitenteil besteht aus 0,75 Millimeter dickem Stahl und verfügt ebenfalls über zwei Rändelschrauben zur Befestigung. Zusätzlich hat ENDORFY beide Seitenteile mit praktischen Griffmulden am hinteren Ende ausgestattet.
Die Rückseite zeigt ein typisches Erscheinungsbild für einen modernen Midi-Tower. So ist das Netzteil auf der Unterseite platziert und verfügt über einen modularen Montagerahmen, der ebenfalls mit Rändelschrauben befestigt wird. Darüber sind sieben wiederverwendbare PCI-Slot-Blenden sowie eine magnetische Abdeckkappe zu sehen. Im oberen Bereich findet man schließlich den fünften vorinstallierten 140-mm-Lüfter sowie das Typenschild und die Seriennummer.
Die Unterseite des Arx 700 Air wird von einem großen Lüftungsschlitz für die Stromversorgung dominiert und im vorderen Bereich sind Montagepunkte für eine Festplatte zu erkennen. Auf der Unterseite finden wir auch den einzigen Staubfilter des Midi-Towers. Es besteht aus Mesh und ist mit Magneten ausgestattet. Mit ihrer Hilfe lässt sich die Filtermatte in die entsprechenden Stahlhalter einschieben. Für einen sicheren Stand sorgen vier stabile Füße aus schwarzem Kunststoff, die zum Schutz der Oberfläche jeweils mit einer Lage Moosgummi überzogen sind.
Durch das Entfernen beider Seitenteile entsteht ein sehr geräumiger Innenraum. Das Mainboard-Tray bietet Platz für Mainboards mit einer Breite von bis zu 280 Millimetern und verfügt sogar über drei zusätzliche Löcher für entsprechende Abstandshalter. Rund um den Mainboard-Tray stattet der Hersteller das Arx 700 außerdem mit fünf gummierten Öffnungen für Kabel aus. Im vorderen und oberen Bereich gibt es außerdem viel Platz für Lüfter und Radiatoren, die ungehindert Frischluft in den Innenraum befördern können. Abschließend sei noch erwähnt, dass ENDORFY das Mainboard-Tray in der unteren rechten Ecke mit Montageschienen ausgestattet hat. Hier könnten Sie beispielsweise eine Wasserpumpe montieren.
Wenn Sie den Blick senken, stoßen Sie auf eine interessant gestaltete Netzteilabdeckung. Es ist teilweise geschlossen, verfügt aber gleichzeitig über einen Montageplatz für einen 120-mm-Lüfter und zwei große Kabelöffnungen. Darüber hinaus ist die Abdeckung nicht durchgehend, sondern lässt im vorderen Bereich Platz für einen bis zu 65 Millimeter tiefen Kühler. Das Endstück des Mesh-Trenntunnels ist zusätzlich perforiert, sodass der Bodenventilator nicht gegen eine Wand blasen muss.
Unterhalb der Netzteilabdeckung geht es großzügig weiter. Da ENDORFY ab Werk auf einen vollwertigen HDD-Käfig verzichtet, ist hier zunächst ausreichend Platz für das Netzteil. Es muss von hinten in den Netzteilkanal geschoben werden und ruht zur Entkopplung auf zwei länglichen Streifen aus Moosgummi. Optional kann vor dem Netzteil eine Festplatte eingebaut werden.
Die Rückseite des Mainboard-Trays überzeugt mit 20 bis 35 Millimetern Platz. Dadurch sollte es sehr einfach sein, alle Kabel zu verstauen. Besonders hilfreich dürften der Kabelkanal auf der linken Seite und die zahlreichen Klett-Kabelbinder sein. Wem das noch nicht reicht, für den gibt es auch herkömmliche Ösen für Kabelbinder. Zu guter Letzt verfügt das Mainboard-Tray natürlich auch über die obligatorische Aussparung für den Einbau von CPU-Kühlern mit Backplates.
In der oberen linken Ecke hat ENDORFY die PWM-Steuerplatine für die fünf vorinstallierten Gehäuselüfter angebracht. Der Anschluss zusätzlicher Lüfter ist leider nicht möglich und das Board verfügt auch nicht über einen zusätzlichen Stromanschluss. Bevor Sie ihn an das Mainboard anschließen, sollten Sie prüfen, ob der Lüfteranschluss die notwendigen Spezifikationen aufweist.
In Sachen Speichermedien bietet der Arx 700 mehr Platz als üblich. Unter der Netzteilabdeckung kann eine 3,5″ oder 2,5″ HDD untergebracht werden. Die Befestigung erfolgt entkoppelt über lange Schrauben und Gummiringe. Ein identisches Montagesystem kommt auch für die vier 2,5″-SSDs zum Einsatz, die an der Rückseite des Mainboard-Trays oder über der Netzteilabdeckung befestigt werden können. Zwei weitere 2,5″-Datenträger können über Schrauben direkt mit dem Mainboard-Tray verbunden werden. Dann gibt es hier natürlich keine Entkopplung.
Betrachtet man sowohl die äußere als auch die innere Verarbeitung des ENDORFY Arx 700, gibt es grundsätzlich nichts zu bemängeln. Die Qualität der Materialien sowie die Lackierung wirken solide und scharfe Ecken und Kanten sind nicht zu finden. Auch die meisten verwendeten Materialien wirken stabil und entsprechen der Preisklasse. Allerdings hätten der Kunststoffrahmen des Frontpanels und das rechte Seitenteil etwas stabiler sein können. Insgesamt ist die Verarbeitung in Ordnung, aber nicht überragend. Lobenswert sind hingegen die Umsetzung vieler werkzeugloser Montagetechniken sowie die Funktion und Haptik der modularen Gehäuseelemente wie Deckel oder Front. In diesem Zusammenhang ist auch zu erwähnen, dass die Seitenteile problemlos an der Karosserie befestigt werden können.
Kommen wir nun zur Systeminstallation im ENDORFY Arx 700 Air Test. Als Hardware verwenden wir einen AMD Ryzen 5 1400 auf einem ASUS TUF Gaming B550M-Plus mit 16 GB Crucial Ballistix Sport LT grau DDR4-2666. Der Ryzen wird von einem Alpenföhn Brocken 4 gekühlt und ist auf 3,8 GHz (1,175 V) übertaktet. Für die Bildausgabe ist eine GTX 1060 6GB von Gigabyte AORUS zuständig. Die Stromversorgung übernimmt das vollmodulare LC-Power LC550 V2.31 Platinum.
Wie bereits vermutet, vereinfacht der im Arx 700 Air zur Verfügung stehende Platz die Installation aller Komponenten erheblich. Alle Komponenten waren schnell montiert und verkabelt. Hilfreich hierfür waren auch die vorinstallierten Abstandshalter und der Abstandshalter mit Rastfunktion. Darüber hinaus wurden alle Kabelmanagement-Öffnungen sinnvoll platziert und die wiederverwendbaren Kabelbinder auf der Rückseite des Mainboard-Trays sind Gold wert. Sollte das verwendete Netzteil nicht modular aufgebaut sein, dann bietet das Netzteilfach mehr als genug Platz, um die überflüssigen Kabel dort zu verstauen. Die Gesamtanlage sieht sehr ansprechend und aufgeräumt aus. Es bietet auch ausreichend Platz für deutlich größere Komponenten.
Das großzügige Platzangebot spiegelt sich auch in der Hardware-Kompatibilität wider. Für CPU-Kühler und Grafikkarten stehen beachtliche 179 bzw. 410 Millimeter zur Verfügung. Dementsprechend gibt es derzeit keine Komponente zu kaufen, die nicht in den Arx 700 passt. Auch für das Netzteil, das zwischen 200 und 340 Millimeter lang sein darf, ist ausreichend Platz vorhanden. Auch Heizkörper lassen sich in diesem Midi-Tower problemlos unterbringen. Je nach Tiefe passen maximal zwei 360-mm-Radiatoren gleichzeitig hinein.
Ab Werk kommt das ENDORFY Arx 700 Air mit fünf vorinstallierten Gehäuselüftern. Diese sind alle vom Typ Stratus 140 PWM und verfügen somit über eine Rahmenbreite von 140 Millimetern und einen Drehzahlbereich von 240 bis 1230 U/min. Mit ihrem schwarzen Rahmen und neun schwarzen Lüfterflügeln fügen sich die Lüfter problemlos in das elegante Gesamtbild des Midi-Towers ein. Jeder der Lüfter hat eine Leistungsaufnahme von 3 Watt (12V bei max. 0,25A).
Zuletzt kommen wir noch zu den Temperaturen, die im ENDORFY Arx 700 Air Test erreicht wurden. Während des Stresstests wurden Prime95 und FurMark für 15 Minuten bei einer Raumtemperatur von 20 °C ausgeführt. Darüber hinaus wurde der Test mit drei verschiedenen Lüftergeschwindigkeiten durchgeführt.
In puncto Kühlleistung weiß der ENDORFY Arx 700 Air auf jeden Fall zu überzeugen. Bei voller Drehzahl sorgen die fünf vorinstallierten Lüfter für ordentlich Wind und können unser Testsystem problemlos kühlen. Dafür sind die Lüfter mit einer Drehzahl von 1230 U/min deutlich aus dem Gehäuse heraus zu hören. Allerdings besteht die Geräuschkulisse hauptsächlich aus Lüftergeräuschen und nicht aus hochfrequentem Surren oder Surren. Dadurch stören die Lüfter auch bei voller Drehzahl weniger als erwartet.
Reduziert man die Drehzahl auf etwa 750 U/min, nimmt das hörbare Lüftergeräusch deutlich ab und die Maximaltemperaturen bleiben im grünen Bereich. Bei minimaler Geschwindigkeit sind die Lüfter nicht mehr hörbar, allerdings steigt insbesondere die CPU-Temperatur dann sehr stark an. Mit einer angepassten Lüfterkurve sollte man beim ENDORFY Arx 700 Air dennoch problemlos ein Silent-System umsetzen können.
Nun kommen wir zum finalen Fazit des Tests des ENDORFY Arx 700 Air. In den vorherigen Kapiteln konnte uns der Midi-Tower in vielen Bereichen überzeugen. Vor allem der geräumige Innenraum und die fünf guten 140-mm-Lüfter überzeugten. Letztere sorgen für eine enorme Kühlung der Hardware und bieten genügend Potenzial für High-End-Komponenten. Hinzu kommen leicht abnehmbare Gehäuseelemente und die allgemein sehr gute Ausstattung, bestehend aus einem modernen I/O-Panel, einer PWM-Steuerplatine, gummierten Kabeldurchführungen und wiederverwendbaren Kabelbindern. Schließlich bietet der Arx 700 mit insgesamt sieben Datenträgern mehr Platz als üblich.
Der Arx 700 macht keine besonders großen Fehler. Dennoch sind uns ein paar negative Aspekte aufgefallen. Zu bemängeln sind zunächst die Dicke des Kunststoffrahmens an der Frontplatte und ein etwas zu dünnes Seitenteil. Außerdem könnte die Anleitung durchaus etwas ausführlicher sein, oder die Bilder könnten einfach größer sein und eine höhere Auflösung haben. Ein zweischneidiges Schwert sind die fehlenden Staubfilter für Front und Deckel. Ihr Fehlen verbessert nachweislich den Luftstrom, allerdings verstaubt der Innenraum etwas schneller. Unverständlich ist für uns schließlich das Fehlen von Netzteilschrauben im Lieferumfang.
Mit einem Preis von 109 € (UVP) liegt das ENDORFY Arx 700 Air in einem sehr umkämpften Bereich, in dem sich einige namhafte Hersteller und besonders beliebte Gehäuse tummeln. Allerdings muss sich der Arx 700 Air mit seinem Gesamtpaket nicht vor dieser Konkurrenz verstecken. Vor allem die fünf vorinstallierten Lüfter würden allein im Einzelhandel 40 Euro kosten. Wer mit den genannten Mängeln leben kann, erhält einen sehr geräumigen und luftigen Midi-Tower, der auch eine gute Basis für High-End-Komponenten sein dürfte.
Mit dem ENDORFY Arx 700 Air erhalten Sie einen sehr geräumigen und luftigen Midi-Tower, der mit einer hohen Hardware-Kompatibilität und aufgrund der fünf vorinstallierten Lüfter mit einer hohen Kühlleistung überzeugen kann. Kleinere Mängel trüben das Gesamtergebnis nur geringfügig.
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Modell: Gehäusetyp: Abmessungen: Gewicht: Material: Farbe: Frontanschlüsse Laufwerksschächte: Erweiterungssteckplätze: Formfaktoren: Belüftung: Heizkörper: Max. CPU-Kühlerhöhe: Max. Grafikkartenlänge: Max. Nettoteillänge: Max. Tiefe des vorderen Kühlers (mit Lüfter) Max. Kühler mit tiefem Deckel (mit Lüfter) Kabelführungsraum: Preis: Eigenschaften: